Zahlen, Daten, Fakten Mediation in Kenia

Versöhnungsarbeit und Mediation in Kenia: Zahlen, Daten, Fakten

 

Das Netzwerk GFK Darmstadt hat 2007 mit einem 4-wöchigen, zeitlich begrenzten modellhaften Projekt auf Rusinga Island im Victoria See begonnen.

Träger: Netzwerk Gewaltfreie Kommunikation Darmstadt-Südhessen e.V.    

Netzwerk Gewaltfreie Kommunikation IBAN DE64 5085 0150 0000 7325 08                                                  

Nachdem sich die Grundstruktur des Trainings als praxistauglich erwiesen hat,

wurden bis heute an:
10 Orten z.B Mbita (3 Unter-Gemeinden), Nakuru, Eldoret, Nairobi und Mfangano, Mbuvo                (Maukeni), Karatina, Othora (Ndhiwa), Marsabit jeweils 3-4 Tage pro Ort etwa
1000 Teilnehmer betreut (jedes Jahr 100 bis 200) sowie insgesamt

10 Zertifizierungskandidaten als Trainer ausgebildet und in jedem Jahr 4-6 Tage betreut.

 

Ziel dabei ist, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Lage versetzt werden, selbst Konfliktprävention und -bewältigung zu leisten und dass sie im 2. und 3. Jahr des Projektes Mediation und Versöhnungsarbeit im privaten und öffentlichen Raum leisten können.

Zielgruppen
- Bewohner der Inseln Rusinga Island und Mfangano sowie des Gebietes von Mbita bis
            Homa Bay - ca. 20.000 Menschen

-Menschen in den Krisengebieten besonders in der Region Marsbit im Norden an der         äthiopischen Grenze, des Rift Valley (Nakuru und Eldoret)  sowie
-Menschen in einem Slum in Nairobi und Umgebung.

 

Zusammenarbeit mit Organisationen

Kenia lokal: Administration Police, Area Chiefs (Bürgermeister), Schulleiter, die Jugendgruppe U-Turn für die Slums in Nairobi, lokale Frauengruppen.

 

Kenia überregional: Multiplikatoren, die über eine hohe thematische und methodische Expertise in der Gewaltprävention sowie über Zugänge zu gefährdeten Bevölkerungsteilen verfügen: Peace Ambassadors Kenya, PAK eine Studentenorganisation und die Friedensgruppe Amanasie.

 

Mit deutschen, schweizer und österreichischen Organisationen über:
D-A-CH deutsch sprechender Gruppen für Gewaltfreie Kommunikation  e.V. IBAN DE564306096770059577 00

 

Mit dem internationalen Center for Nonviolent Communication. Das CNVC veranstaltete in Kenia 2013 ein erstes Internationales Intensiv Training, IIT. Die Teilnahme ermöglichte den örtlichen Trainern, eine der Anforderungen für eine Zertifizierung zu erfüllen und gleichzeitig konnten die internationalen Experten im Sinne der Qualitätssicherung die Wirksamkeit der angewandten Methoden in Kenia überprüfen.

Im April 2017 hat das CNVC ein weiteres IIT in Nairobi durchgeführt und der erste kenianische Trainer, San Odhiambo ist zertifiziert.

Ergebnisse

Die Fortbildungsangebote erhielten von den Teilnehmenden positive Bewertungen.

Mit den Teilnehmer(inne)n des Residential-Trainings führten wir mit einem Kenianer, der eine Ausbildung in Medical Research hat, eine Untersuchung zu den Auswirkungen der Gewaltfreien Kommunikation durch: Fragebogen werden zu Beginn des Trainings und nach ca. 3, 6, 12 Monaten ausgefüllt. Da dieser Teilnehmer leider inzwischen verstorben ist, findet diese Art der Evaluierung im Moment nicht statt.

 

Außerdem werden Interviews während und nach den Trainings durchgeführt sowohl bei den TeilnehmerInnen als auch mit den PartnerInnen, mit den Schulleitern und auf Rusinga mit den Area Chiefs.

 

Unter den Teilnehmern an den Versöhnungstreffen zweier sich bekämpfenden Ethiken aus Marsabit waren zahlreiche Menschen, die von sich berichteten, dass sie getötet hatten und dies bereuten: diese Menschen haben nicht wieder an Gewalttaten teilgenommen.

Menschen, die Gewalt erlitten oder Verwandte verloren hatten, haben in den Workshops Tätern vergeben.

 

Wie soll Nachhaltigkeit erreicht werden?

Unser Angebot richtet sich an die individuelle innere Arbeit jedes Einzelnen, die zu Einstellungsveränderungen führt (Den anderen als Menschen und nicht als Angehörigen einer feindlichen Ethnie zu sehen) und somit eine über das persönliche hinaus reichende Wirkung hat.Das Training ist kontinuierlich und baut auf einzelnen Modulen auf.

 

Durch die weitestgehende Vernetzung der kenianischen Teilnehmer untereinander, durch die Teilnahme an Übungsgruppen, durch wiederholte und intensive Trainings, durch unsere regelmäßige Anwesenheit für einen festgelegten Zeitraum.

 

Nach der Mediation für Marsabit bezahlte eine Initiative der katholischen Diözese definierte Gemeinschaftsarbeiten, z.B. Brunnenbau der Borana und Rendille. Außerdem wurde die Friedensgruppe Amanasie im Anschluss an die Mediation gegründet. In ihr sind alle ethnischen Gruppen aus der Region vertreten und engagieren sich für Frieden.

 

Finanzierung

Das Netzwerk GFK Darmstadt zahlt aus dem Konto “Kenia Projekt” die Miete der Veranstaltungsorte und manchmal die Verpflegung der Teilnehmer. Grundsätzlich werden keine Sitzungsgelder an die Teilnehmer ausgezahlt. Sponsoren sind Privatleute.
Netzwerk Gewaltfreie Kommunikation IBAN DE64 5085 0150 0000 7325 08

Gib mir Zukunft IBAN DE67 5085 0150 0042 0041 11

 

Flankierende Projekte

Da ein gesichertes Einkommen zur Verminderung von Gewalt beiträgt, unterstützt das Unterkonto „Gib mir eine Zukunft“ Einkommen-generierende Maßnahmen wie z.B. LKW-Führerschein, Pilzzucht, Miettoiletten etc.

Die Überprüfung der Einnahmen und Ausgaben erfolgt durch einen Steuerberater.

Welche Erfolgsfaktoren leiten wir für weitere Projekte ab?

            Trainings über weitere 3-5 Jahre anbieten. Kontakt halten mit den Teilnehmern  ( wir benötigen immer Mobiltelefone und PCs für Kenia). Gegenseitige Unterstützung der Menschen vor Ort in Übungsgruppen.

Konflikt-Prävention durch gesellschaftlichen Veränderung (social change). Dazu wollen wir die Erfahrungen der Menschen aus den gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Angehörigen verschiedener Stämme jeweils um die nationalen Wahlen in den Vertiefungs-trainings aufgreifen und mit den TeilnehmerInnen Strategien erarbeiten, mit denen sie zur Überwindung dieser Konflikte beitragen können. Gedacht ist an: -Zusammenarbeit bei Viehzucht und Brunnen, -gemeinsame Gottesdienste von unterschiedlichen Glaubensrichtungen, -gemeinsame Konzerte von Kirchenchören, -Einladung von Jugendlichen aus anderen Regionen in Kenia zu Familien vor Ort, um sich gegenseitig kennenzulernen.